Der Osteuropaexperte vom Stockholmer Institut für Osteuropastudien, Andreas Umland, hatte mehrfach darauf öffentlich verwiesen, dass der Westen z.B. durch den Angriffskrieg Russlands seine eigenen Interessen vernachlässigt und hat einige dieser Punkte ausgearbeitet. Neben dem Getreideabkommen, das viele Staaten in eine Hungerkrise stürzen, oder dem Atomkraftwerk Saporischschia, das durch einen Beschuss zu einer nuklearen Katastrophe führen würde, betrifft dies auch die internationalen Botschaften in Kyiw, den Wiederaufbau durch unsere Mittel etc. In diesem Kontext hatte er vorgeschlagen, unsere Interessen durch beispielsweise eine No-Fly-Zone zu verteidigen (siehe z.B. hier: https://archive.ph/csmS5#selection-2149.0-2149.182). Eine No-Fly-Zone würde sicherlich zu einer nicht einzuschätzenden Gefahr eingestuft und nicht angenommen werden. Dennoch können wir durch konkret definierte Probleme und weltweite Interessen konkrete Belange identifizieren und Maßnahmen unterhalb einer solchen No-Fly-Zone entwickeln.
In jüngster Zeit konnten von ukrainischer Seite erfolgreiche Angriffe auf die Krim ausgeführt werden, die wichtige russische Infrastruktur, ein U-Boot und ein weiteres Kriegsschiff zerstören konnten. Russland wurde daher genötigt, sich auf dem Meer weiter zurückzuziehen. Aufgrund dessen konnten bereits erste Getreideschiffe trotz des geplatzten Getreidedeals Odesa verlassen. Dies ist ein exemplarisches Beispiel dafür, inwiefern erste Getreideexporte ohne Deal nunmehr wieder möglich geworden sind, aber weiterhin riskant bleiben.
Der Beschuss der ukrainischen Binnenhäfen durch Drohnen, die an der rumänischen Grenze liegen, zerstören nicht nur ukrainische Infrastruktur, sondern sind auch unser Problem. Ein Bestehen auf die Unversehrtheit der NATO-Grenzen würde Russland zu mehr Vorsicht mit Drohnenangriffen drängen, was wiederum der Ukraine die Verteidigung etwas erleichtern würde, da sie teilweise aus dieser Ecke kommen.
(Ich habe den Antrag noch einmal etwas umgearbeitet und hoffe, dass er verständlicher geworden ist).
Basiert auf dem Änderungsantrag: | Ä30 -> Ä37 zu EP-FR-01: C – WAS FRIEDEN SCHÜTZT |
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Antrag: | C – WAS FRIEDEN SCHÜTZT |
Antragsteller*in: | Sava Stomporowski |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 10.10.2023, 15:49 |
Kommentare
Ottmar von Holtz:
Den Text nach Zeile 276 übernehmen:
Russlands Angriffskrieg hat durch die gezielte Zerstörung von Infrastruktur und im Nahrungsmittelsektor eine globale Destabilisierung zur Folge. Die in der Folge entstehenden Hunger‑, Wirtschafts- und Migrationskrisen sollen die Europäische Union schwächen. Wir stehen deswegen nicht nur solidarisch auf der Seite der Ukraine, sondern bringen uns mit allen verfügbaren Mitteln ein, um diesen Angriff auf die EU abzuwehren.
Leonie Hopgood: