Unserer heutiger "Wohlstand" basiert zum Teil auf Europas ausbeuterischer, imperialistischer Vergangenheit und er lässt sich nicht global ausrollen, weil die gesamte Erde den hohen Verbrauch an natürlichen Resourcen und Energie Europas und des globalen Westens nicht aushalten würde.
Hinter dem Begriff Wohlstand verbirgt sich für mich unsere imperialistische Lebensweise und er zementiert die globale Ungleichheit, die wir aber verringern müssen um die globalen Ziele wie Klimaneutralität erreichen zu können, da wir sonst den globalen Süden oder die vom "Wohlstand" abgehängten nicht oder nur schwer für die sinnvollen Maßnahmen gewinnen können um diese überlebensnotwendigen Ziele zu erreichen (siehe Gelbwesten).
Der Begriff Wohlstand ist auch nicht gleichzusetzen mit dem Begriff Lebensqualität, siehe die Wohlstandserkrankungen. Wenn jemand z.B. unter gewissen Formen von Diabetes, Adopositas, Burnout, Alkoholismus, Drogen-, Medikamentensucht oder Depressionen leidet, dann kann er zwar in Wohlstand leben, die Lebensqualität ist jedoch stark eingeschränkt.
Der Begriff Wohlstand ist für mich deswegen negativ konnotiert und ich würde versuchen ihn zu vermeiden und durch Lebensqualität ersetzen, obwohl einige Merkmale des Wohlstands für eine ausreichend gute Lebensqualität für die meisten Leute notwendig sind.
Auf Lebensqualität statt auf Wohlstand zu setzen, kann im Wahlkampf auch ein Differenzierungsmerkmal gegenüber anderen Parteien sein. Besonders die CDU und SPD schreiben sich ja den Wohlstand zugute, den sie in der Nachkriegszeit mit geschaffen haben. Eine öffentlich Debatte und Diskussion über den Unterschied der beiden Begriffe kann bei der Bevölkerung auch das Bewusstsein schaffen mehr auf Lebensqualität statt auf Wohlstand zu setzen und damit einen Beitrag dazu leisten, unnötigen Konsum, Verschwendung und Wohlstand zu vermeiden und damit die Klimaziele leichter zu erreichen.
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