Ich würde diesen Satz streichen. Es sollte auch eine EU Mitgliedschaft Moldaus und Georgiens nach dem Vorbild und Modell Zypern möglich sein. Schon gar nicht sollte die "Wiederherstellung der staatlichen Souveränität" eine Vorbedingung für die EU Mitgliedschaft sein, weil das unweigerlich eine Verschärfung des Konflikts, wenn nicht Krieg mit Russland zur Folge hätte, mit all seinen Zerstörungen wie wir sie jetzt in der Ukraine sehen, wo in Kauf genommen wird, dass fast alles zerstört und fast alle Menschen vertrieben werden, um die Kontrolle über den Boden, sprich die Souveränität, wiederzuerlangen.
Kurz zum historischen Hintergrund der Konflikte, soweit ich sie kenne:
Transnistrien hat sich gleich nach dem Zerfall der Sowjetunion für unabhängig erklärt. Man kann das daher nicht Putin oder dem autokratischen, russischen Regime in die Schuhe schieben, weil es dies kurz nach der Wende in der jetztigen Form noch nicht gab. Der darauf folgende Krieg von Moldau gegen die separitistische Region wurde mit Hilfe von russischen Truppen beendet, die auch jetzt noch dort stationiert sind. Seither ist das Gebiet quasi autonom.
Abchasien wurde von Stalin Georgien zugeschlagen, weil er sich in dieser Region gerne aufhielt und eine Sommerresidenz hatte. Die Abchasier haben aber mit den Georgiern nur wenig gemeinsam und sich ebenfalls bereits vor Putins Amtzeit abgespalten und für unabhängig erklärt.
In Südossetien gab und gibt es ebenfalls starke, prorussische Kräfte. 2008 wurde die Region von Tiflis deswegen bombardiert, worauf Russland einmarschierte aber kurz vor Tiflis stoppte und wieder umdrehte. Der bewaffnete Konflikt war nach 5 Tagen beendet. Die Region steht aber seitdem unter russischer Kontrolle.
Ich glaube, wenn wir in absehbarer Zeit so etwas wie eine Koexistenz ohne bewaffnete Auseinandersetzung mit Russland haben wollen, dann sollte der Westen akzeptieren, das es aus welchen, für uns nicht nachvollziehbaren Gründen, auch immer, Regionen gibt, die aktuell das russische Lebens- und Regierungssystem dem westlichen Demokratien vorziehen.
Meine Strategie wäre es zunächst einmal die proeuropäischen Teile von Moldau und Georgien in die EU aufzunehmen. Wenn dann die separatistischen Regionen erkennen, das die Lebensqualität der Landsleute in der EU viel höher geworden ist, werden sie vielleicht dem Beitritt folgen. Vor allem gilt es dabei zumindest für mich einen zerstörerischen, bewaffneten Konflikt mit Russland zu vermeiden, wenn das möglich ist.
Ein Beispiel wie es funktionieren könnte ist die Statd und Region Narwa im Nordosten Estland, in der über 90% der Bevölkerung russischstämmig ist und russisch spricht. Unter Vermittlung von Schweden konnten dort die Eskalation der separatistische Strömungen vermieden werden und heute geht es den Leuten dort viel besser als in der russischen Nachbarstadt Iwangorod auf der anderen Seite des Flusses.
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